Sie werden alle Behandlungsmöglichkeiten mit einem Facharzt für Urologie
beraten und durchbesprechen. Den Behandlungsentscheid sollen Sie gemeinsam
mit ihm treffen. Es stehen die folgenden Behandlungen zur Verfügung:

1.1 Alternative Behandlungen:

Bei fortgeschrittenen Situationen oder aber bei Ablehnung einer erprobten
Behandlung möglich. Ihre Wirkung ist nicht in jedem Fall objektiv und wissen-
schaftlich nachweisbar. Sicher haben sie keine Nebenwirkungen.

1.2 Hormonbehandlungen:

Entzug des Männlichkeitshormones aus dem Körper bremst oder stopt das
Wachstum des Prostatakrebses, mindestens für eine gewisse Zeit, selten für immer.
Die Nebenwirkungen des Horomonentzuges sind meist gering: Wallungen oder
geringfügige Gewichtszunahme.
Der Hormonentzug kann mit Medikementen oder aber einem Kleineingriff an den
Hoden erfolgen.

1.2. A Hormonbehandlung mittels Medikamenten:

Mit Tabletten oder mit regelmässigen, meist alle 2 oder 3 Monate erfolgenden
Spritzen (=LH-RH-Analoga) lässt sich ein Fortschreiten des Krebsleidens verzögern.
Die Behandlungen sind nach einiger Zeit kostspieliger als die gleichermassen
wirksame Hoden-Operation.

1.2. B Hormonbehandlung mittels Hodeneingriff:

Der Entzug des Männlichkeitshormones erfolgt durch Entfernen des Kernes der
Hoden, also des Drüsengewebes unter Belassen der Hodenhüllen. Die Operation
erfolgt in der Regel in Teilnarkose, ist wenig risikoreich und dauert 40 Minuten. Von
einem Schnitt am Hodensack aus werden beide Hoden operiert. Der Spitalaufenthalt
dauert ca. 3 bis 4 Tage, körperliche Schonung sollte 10 bis 14 Tage eingehalten
werden können.
Die Nebenwirkungen und die Wirkung sind identisch mit der medikamentösen
Behandlung: Wallungen meist selten, leichte Gewichtszunahme. Stimme und
Behaarung bleiben unverändert. Selten Müdigkeit.

1.3 Bestrahlung:

Prinzip: Abtöten der Prostata-Krebszellen durch radioaktive Strahlen. Diese werden
über 6 bis 9 Wochen mehrmals wöchentlich ambulant appliziert. Die Heilung ist
dann erreicht, wenn alle bösartigen Zellen vernichtet werden können.
Vorteile: keine Operation, weniger Potenzstörungen.
Nachteile: geringere Heilungchancen als die radikale Operation. Reizblase, Durchfälle
Eine längere Besprechung mit einem Strahlen-Facharzt vor Ihrem Entscheid ist nötig.

1.4 Operation:

Prinzip: Entfernen der Prostata-Krebszellen durch Entfernen der gesamten Drüse
sowie der Lymphdrüsen links und rechts der Prostata (= erste Ableger-
stationen.
Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose, dauert 2 bis 3 Stunden und hat einen Spitalauf-
enthalt von 6 bis 8 Tagen und eine Erholungszeit von 5 bis 8 Wochen zur Folge.
Bluttransfusionen sind nur sehr selten nötig.
Vorteile:   höhere Heilungschancen auf Dauer als die Bestrahlung, geringe Operationsrisiken dank Gegenmassnahmen.
Nachteile: Risiko der Impotenz häufiger als bei Bestrahlung, selten tropfenweiser
Harnverlust.
Eine längere Besprechung mit Ihrem Urologen vor Ihrem Entscheid ist zwingend!

1.5 Chemotherapie:

Eine Chemotherapie ist bei Prostatakrebs nur in sehr seltenen, ausgewählten Fällen
sinnvoll. Sie käme erst nach einer eingehenden Besprechung mit dem zuständigen
Spezialisten, dem Onkologen, in Frage.Bei Fragenstehen mein Team und ich Ihnen gerne zur Verfügung!