Vaso-Vasostomie und Refertilisierung
Die Umkehr der männlichen Sterilisation (Vasovasostomie)
Die Durchtrennung der Samenleiter (Vasektomie) ist ein häufig angewandet Verfahren zur Sterilisation bei abgeschlossener Familienplanung. In sechs bis zehn Prozent der Fälle kommt es aufgrund veränderter Lebensumstände, z.B. durch Auflösung von Lebenspartnerschaften, zum erneuten Kinderwunsch. Dank mikrochirurgischer Techniken und verbesserter Nahtmaterialien ist es heute möglich, diesen Eingriff nach abgeschlossener Familienplanung wieder rückgängig zu machen. Die sogenannte Vasovasostomie oder Refertilisierungsoperation ist ein international als Standard angesehenes Verfahren. Der Eingriff erfolgt in einer Voll- oder Teilnarkose. Über zwei kleine Hautschnitte im Bereich des Hodensackes werden die Samenleiterenden freigelegt. Aufgrund der Kleinheit der Strukturen und der hohen Anforderungen an die Präparationstechnik wird die Operation unter dem Operationsmikroskop durchgeführt (Abbildung 1).
In einer zweischichtigen Nahttechnik werden die vorher präparierten Samenleiterenden mit feinsten Nähten wieder aneinandergefügt (Abbildung 2,3). Die Dauer der Operation beträgt etwa zwei Stunden.
Während der Operation werden Spermaproben aus den Samenleiterenden untersucht (Abbildung 4). Bei fehlendem Spermiennachweis oder bei sehr verklebten und vernarbten Samenleiterenden kann es nötig sein, den Samenleiter direkt mit dem Nebenhodengang (Tubulovasostomie) zu verbinden (Abbildung 5).
Der Eingriff wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt. Um zu starken Zug auf die Nahtstelle zu vermeiden, sollte nach der Operation für etwa zwei Wochen eine enge Unterhose, bzw. ein Suspensorium getragen werden. 48 Stunden nach der Operation darf wieder geduscht werden, allerdings sollte für etwa 10 Tage auf Baden, Schwimmen oder Saunen verzichtet werden. Anschließend sollten im Abstand von 6-12 Wochen und dann in dreimonatlichen Abständen mikroskopische Kontrollen der Samenflüssigkeit bis zum Nachweis von Spermien durchgeführt werden. Wie bei jedem operativen Eingriff kann es auch bei der Vasovasostomie zu kleineren Komplikationen (Blutung, Infektion) kommen. Die häufigste Komplikation ist ein Bluterguß im Hodensack. Dies ist jedoch unproblematisch, da er sich meist innerhalb weniger Wochen von selbst wieder auflöst. Erfolgschancen Zur Illustration, drei Arbeiten des Operateurs: „Behandlungsergebnisse der Mikrochirurgie bei obstruktiver „Kinderwunsch nach Unterbindung“ in der Zeitschrift: Schweiz Med Forum „Vortrag Krüger Sympos Maerz 2018“ Referat an Krüger-Symposium März 2018 „Refertilisierung“ Operationskosten Operationszentrum Burgdorf www.ozb.ch |